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LSG; NSG
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Werter Heimatfreund,
Die archäologische Erforschung des Schlaubetalgebietes erfolgte zurückhaltend und ungleichmäßig. Falls Sie von wichtigen historischen Ereignissen Kenntnis haben und diese Zeittafel ergänzen möchten, teilen Sie es mir mit.

Das Schlaubetal im Wandel der Zeiten

Weichsel-
eiszeit
Durch das zurückweichen der Eisgletscher und damit der reißenden Schmelzwässer des Urstromtales haben sich auf kleinstem Raum einzigartige landschaftliche Gegensätze gebildet. Das Schmelzwasserrinnensystem der Schlaube wird durch eine vielzahl kleiner Rinnenseen, kleine Flachmoore und Hochmoore sowie durch Hügelketten mit gebirgsartigen Charakter geprägt. Diese geologischen Besonderheiten bilden die Grundlage für die einzigartige Entwicklung der Tier- und Pflanzenwelt im Schlaubetal.
Bronze-und frühe Eiszeit Erste nachweisliche Besiedelung durch umfangreiche Funde an der Einmündung der Schlaube in den Großen Müllroser See und noch nicht näher bestimmte Scherbenfunde an der Einmündung des Planfließes in den Großen Treppelsee.
mittlere Bronzezeit Zu dieser Zeit berührten sich im Schlaubetalgebiet germanische Volksgruppen im Norden und illyrischer Volksgruppen des Lausitzer Kulturkreises im Süden.
5. Jh Die Namensgebung der Schlaube läßt auf Wurzeln (sleub=gleiten,schlüpfen) der abwandernden germanische Stämme schließen und wurde zur Zeit der Völkerwanderung von zuwandernden Slawen übernommen.
10.-12. Jh Die Slawischen Gebiete standen unter Hoheit des polnischen Feudalstaates.
13. Jh Deutsche Zuzügler bestimmten die weitere Entwicklung und grenzten die slawische Bevölkerung aus.
1268 Zukünftig bestimmt die Stiftung des Zisterzienserklosters Neuzelle durch "Heinrich dem Erlauchten" maßgeblich die soziale und ökonomische Entwicklung des Schlaubetals.
1360 Infolge von Machtkämpfen um die Lausitz nahm eine langjährige böhmische Herrschaft ihren Anfang.
1623 Das Markgrafentum Niederlausitz ging an Sachsen. Teile des Schlaubeunterlaufes waren die Grenze zur Mark Brandenburg.
1582-1811 Über 200 Jahre war die Schlaube natürlicher Grenzfluß zwischen den Johanniter-Ordensamt Friedland und dem Stiftgebiet Neuzelle.
1815 Durch den Vertragsabschluß des Wiener Kongresses kam auch das Gebiet der Schlaube zu Preußen.
1898 Mit Gesamtfertigstellung der Eisenbahnlinie Königs Wusterhausen-Grunow wurde das Schlaubetal zu einem beliebten Ausflugsgziel für Berliner Natur- und Wanderfreunde. In den 20-iger Jahren wurden sonntags zusätzliche Zugpaare am Görlitzer Bahnhof (Berlin) eingesetzt.
1950 Mit dem Aufbau des metallurgischen Zentrums der DDR wurde das Schlaubetal zur Erholungsstätte der Werktätigen und Bewohner einer neu entstandenen Stadt.
1957 Gründung des Landschaftsschutzgebietes Schlaubetal mit einer Fläche
von 6490 ha.
1961-1980 Gründung des Naturschutzgebietes Schlaubetal bestehend aus 4 LSG mit einer Gesamtfläche von 6823 ha.
1995 Das Schlaubetal wird Namensgeber für die Gründung des Naturparkes Schlaubetal und besteht aus 8 NSG und 6 LSG mit einer Gesamtfläche von 22700 ha .

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Sumpfschildkröte

Die Schlaube
Länge: ca. 32 km
mittl. Tiefe: ca. 0,5 m
Fließgeschwindikeit:
ca. o,4 m³/s

Die Schlaube und Ihr Tal

Die Schlaube entspringt oberhalb des Wirchensees, in den Wirchenwiesen umgeben vom Streitberg und Wirchenberg und mündet bei Brieskow-Finkenheerd in die Oder.
Die ersten zwei Drittel der Bachlänge werden dem Schlaubetal zugeschrieben und gliedert sich in folgende typische Abschnitte:
- Vom Quellgebiet bis zur Bremsdorfer Mühle
In diesem Teil handelt es sich um ein Wiesental mit kleinen Wasserflächen. Durch Einschneiden des Baches konnte das gestaute Wasser abfließen. Dabei entstanden bemerkenswerte bis zu 30 m hohe Schluchten, deren Hänge stark zerklüftet sind und viele unverbrauchte Quellaustritte besitzen.
- Von der Bremsdorfer Mühle bis zum Kupferhammer
Dieser Talverlauf ist durch seine Seenkette gekennzeicnet. Der Große Treppelsee mit eine Fläche von 77 ha und einer Tiefe von 8 m ist der größte See in diesem Talabschnitt. Durch das Planfließ erhält er einen weiteren Zufluß. Anschließend durchfließt die Schlaube den Hammersee, Kleiner Schinkensee, Großer Schinkensee, Langer See und das Schulzenwasser. An vielen Stellen hat die Schlauberinneeinen gebirgsartigen Charakter entstehen lassen. Ein Wehr in Kupferhammer reguliert den Wasserstand dieser Seenkette.
- Vom Kupferhammer bis zum Großen Müllroser See
In diesem Teil schlängelt sich die Schlaube durch eine Wiesenlandschaft die mit zahlreichen Sumpfflächen durchsetzt ist. Darunter befindet sich z.B. ein deutschlandweit gefährdetes Braunmoosmoor. Am Ende des Bachtals fließt die Schlaube in den Großen Müllroser See, der mit einer Fläche von 132 ha, der größte See im Schlaubetal ist.
Auf dem beschriebenen Weg trieb der fischreiche Bach die Schlaubemühle, Kieselwitzer Mühle, Bremsdorfer Mühle, Mittelmühle und Ragower Mühle an.
Der Unterlauf der Schlaube vom Austritt aus dem Großen Müllroser See bis zur Oder ist durch Kanalbauten mehrfach verlegt worden. Hier werden die Reste des natürlichen Flußlaufes Alte Schlaube genannt.

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Logo NPSchlaubetal

NP Schlaubetal
artenbekannt sind:
- 1.100 Pflanzen
- 200 Brutvögel
- 700 Schmetterlinge
- 13 Orchideen
und viele weitere

Textquelle:
Leiter Naturpark
Schlaubetal
Dr. M. Weidlich

Naturschutz im Schlaubetal

Die faunistische und floristische Ausstattung des Naturparks hat eine hohe Bedeutung für ganz Brandenburg. Bisher sind weit über 1.100 Pflanzenarten im Naturpark bekannt. Es gibt das einzige Vorkommen der Smaragdeidechse in Norddeutschland. 11 weitere Arten kommen brandenburgweit nur noch in diesem Gebiet vor, darunter der Hochmoor-Perlmutterfalter, einer der nahezu 700 Schmetterlingsarten im Naturpark.
See- und Fischadler, Uhu, Eisvogel und Schwarzstorch sind Vertreter der äußerst reichen Vogelwelt mit fast 200 Brutvogelarten. Auch Sumpfschildkröte, Fischotter und Rotbauchunke sind im Naturpark ebenso zu finden wie die arktische Smaragdlibelle und der exotisch anmutende sechsgepunktete Halsbock.
über zwei Drittel des Naturparks sind mit Wald bedeckt. Autochthone, naturnahe Traubeneichen- Kiefern-Mischwälder, Buchenwälder und das nördlichste Inselvorkommen der Niederlausitzer Tieflandsfichte sind von besonderer Bedeutung.
Durch seine Naturschönheiten ist bisher jedoch lediglich das Schlaubetal mit seinen bis zu 30 Meter tiefen Schluchten überregional bekannt und seit den 50er und 60er Jahren ein beliebtes Ferien- und Ausflugsziel.
Ein Wanderwegesystem gab es bereits in der DDR, es wird gegenwärtig durch vielfältige Initiativen im Zusammenhang mit Radwanderwegen und Reitwegen ausgebaut. Von Seiten des Naturschutzes sind Wanderlehrpfade angelegt worden, z.B. um den Wirchensee. Der Landschaftspflegeverband hat 1994 mit Wanderwegebau Ausschilderungsmaßnahmen der Schutzgebiete und Besucherlenkung begonnen. Seit 1997 gibt es eine hauptamtliche Naturwacht.
Fremdenverkehr und Umweltbildung sowie die Förderung einer umweltverträglichen und nachhaltigen Nutzung durch Land-, Forst-, Fischerei- und Wasserwirtschaft sind Ziele im Naturpark. Fördermittel des Landes, des Bundes und der Europäischen Union helfen, die Naturparkregion in diese Richtung zu entwickeln.

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Sonnentau

Werter Schlaubetal Bewohner,
falls Ihnen übermittelte Sagen bekannt sind und Sie diese hier veröffentlichen möchten, teilen Sie es mir mit.

Textquelle:
gesammelt und aufgeschrieben
(1855-1945)
Karl Gander

Sagen aus dem Schlaubetal

Die Entsehung der Insel im Grossen Müllroser See
In grauer Vorzeit lebte in der Müllroser Gegend ein mächtiger Riese. Um vor den anderen Unholden sicher zu sein, wollte er an einer sumpfigen, äußerst schwer zugänglichen Stelle am Westufer seinen Wohnplatz einrichten. Zwar gefiel ihm der Ort seiner künftigen Behausung, nur die Feuchtigkeit des Erdreichs machte ihm sehr zu schaffen. Doch am anderen Seeufer lag genügend trockener Sand. Den wollte er sich holen. Schnell war die Riesenschürze - die Tragevorrichtung der damaligen Zeit - umgebunden. Den Weg abkürzend, watete er mit große Schritte durch den Müllroser See. Bald hatte der barsche Geselle mit seinen mächtigen Händen den riesigen Berg trockenen Sandes zusammengekratzt und auf die große Schürze gebunden. Zurück nahm er den gleichen Weg. Schwer keuchte der Riese unter der ungeheuren Last. Plötzlich stolperte er mitten im See. Um nicht ganz ins Wasser zu fallen, löste er die linke Hand von der Schürze und stützte sich damit auf dem Grund des Sees ab. Infolge der nunmehr ungleichen Lastverteilung riß ein Schürzenband. Schnell rutschte all der mühsam zusammengetrageneSand ins Wasser. Wütend ließ unser Riese den herrlichen weißen Schürzeninhalt liegen, um sich am Ufer auszuruhen. Dieser Sand bildete den Werdl, die Insel im Grossen Müllroser See.

Der Teufelsstein bei Kieselwitz
Zwischen Kieselwitz und der Försterei liegt, einen Büchsenschuß vom Wege nach Treppein entfernt, in der Forst der Teufelsstein. Derselbe ist so groß wie ein Haus. An ihm kann man eine Pferdetrappe und eine Menschenklaue sehen.Ein Bauer hatte diesen Stein auf seinem Acker. Da das Ungetüm die Feldarbeiten störte, wollte er ihn gerne wegfahren. Das gelang ihm aber unter Aufbringung der allergrößten Anstrengung nicht. Der Bauer schloß deshalb ein Bündnis mit dem Teufel. Diesem verschrieb er seine Seele zum Lohn, wenn der Allgewaltige den Stein fortschaffe. Der Teufel stieß den Stein zuerst durch einen mächtigen Tritt mit dem Huf aus der Erde heraus.Darauf faßte er ihn mit der Klaue und warf den riesigen Brocken fünfzehn Minuten weit über den Klautzk, einen See, hinweg. Dort, auf dem Berg in der ehemaligen Königlichen. Forst, liegt der Stein heute noch. Weit über die Hälfte seines Umfanges versank durch die Wucht im Erdreich. Beim Aufprall splitterten etliche Stücke ab, welche ringsum im Wald verstreut zu finden sind. Von der Trappe und der Klaue des Teufels zeugen die Eindrücke auf dem Rest des Steines.

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Wappen Müllrose

Müllrose
Gründung: um 1260
Einwohner: ca. 4000
Sitz des Amtes: Schlaubetal

Textquelle:
Fremdenverkehrsverein Schlaubetal und Umgebung e.V.
Jutta Böing

Müllrose

Der Erholungsort Müllrose birgt den Schlüssel zum Schlaubetal, war es doch einst, vom Flüsschen Schlaube durchquert, der bedeutenste Meilenstein auf seinem Weg. Bereits in den 20er Jahren avancierte das um 1260 gegründete Müllrose besonders für Berliner Gäste zum Erholungsort. Inzwischen gab sich Müllrose sein typisches Flair. Die Stadt am See entwickelt sich zum Wirtschafts- und Kommunikationszentrum des Amtes Schlaubetal und verkörpert so in mancherlei Hinsicht Pilotfunktionen im Osten Deutschlands. Das Amt hat seinen Sitz in einem rekonstruierten Wohnhaus in der Bahnhofstraße. Von hier aus werden die Gemeinden und die Stadt verwaltet. Über 300 Handels- und Gewerbetreibende bilden die wirtschaftliche Landschaft des Ortes. Sie demonstrieren ihre Leistungskraft unter anderem auch in dem neuen 20 Hektar großen Gewerbegebiet. Das Wohnen am Rande der die Stadt umgebenden Natur und die moderne Infrastruktur, bedingt durch die Schaffung neuester Voraussetzungen für Telekommunikation, Erdgasanschluss und zentrale Be- und Entwässerung sowie die bestehenden Verkehrsanbindungen, verleihen der märkischen Stadt die entsprechende Attraktivität. Auf der Grundlage des Sanierungskonzeptes ist die Gestaltung des historischen Stadtkerns mit dem Marktplatz abgeschlossen worden. Neue Wohnbereiche sind im Entstehen. Auch der Große Müllroser See hat eine mehrjährige Kur über sich ergehen lassen und zählt zu den attraktivsten Gewässern im Brandenburgischen. Waldtheater, Heimatmuseum und verschiedene Vereine bereichern das geistige, kulturelle und sportliche Leben der Stadt. Auf dem neuen Rasenplatz messen die Freunde des runden Leders ihre Kräfte. Die Müllroser Bogenschützen tragen den Ruf der Stadt am See über die Landesgrenzen hinaus. Neben Müllrose, dem Tor zum Schlaubetal, schmiegen sich die Dörfer wie Türen zum Schlaubetal rings um die Landschaft. Am Westufer des Großen Müllroser Sees entlang führt die bereits ausgebaute Fahrstraße, die 1993/94 neu erbaute Eisenbahnbrücke der Strecke Frankfurt (Oder) - Cottbus überquerend nach Mixdorf.
Sehenswürdigkeiten: - Historischer Stadtkern - barocke evangelische Pfarrkirche aus dem Jahr 1746 - älteste noch produzierende Mühle im Schlaubetal - Haus des Gastes mit Museum, Bibliothek und Touristinformation - Katharinensee, Kleiner Müllroser See - Großer Müllroser See mit Strandbad, Freibad, Insel, Campingplatz, Bootsverleih und Naturlehrpfad

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Kloster Neuzelle

Neuzelle
Gründung: um 1250
Einwohner: ca. 2000
Sitz des Amtes:
Neuzelle

Textquelle:
Neuzeller Heimatkreis e.V.
Hildegard Schneider

Neuzelle

Auf kleinem Raum sind in Neuzelle und seiner Umgebung eine Reihe von sehenswerten Besonderheiten konzentriert. Weitbekannt ist der Ort durch das "Barockwunder Brandenburgs", die Stiftskirche des ehemaligen Zisterzienserklosters NOVA CELLA-Neuzelle (1268-1817). Zehntausende besuchen sie alljährlich, nicht nur Touristen, die oft von weither kommen; auch Ziel der großen Wallfahrten ist unsere Marienkirche. Ebenso lädt die kleinere barocke Kreuzkirche zu einem Besuch ein. Am 2. Sonntag nach Pfingsten führt eine feierliche Fronleichnamsprozession um den alten Klosterteich. Immer bekannter werden nun die Neuzeller Klosterkonzerte im ehemaligen Refektorium der Mönche am Kreuzgang (14. Jh.) des Klostergebäudes, das heute ein deutsch-polnisches Gymnasium beherbergt. Stimmungsvoll ist der Weihnachtsmarkt unter den Arkaden des Stiftsplatzes am Wochenende des 2. Advent. Eine mehr als vierhundertjährige Brautradition hat die Klosterbrauerei, einzigartig im Land. Ihr Bibuli-busfest ist zum fröhlichen Volksfest geworden am jeweiligen Himmelfahrtstag. Der Klosterpark, der Fasanenwald mit eindrucksvollem alten Baumbestand laden wie die weiten Oderwiesen bis zur Neißemündung in Ratzdorf zum Wandern ein, ebenso wie das reizvolle Dorchetal mit den Mühlteichen. Es sind Natur- und Landschaftsschutzgebiet! wie auch der nahegelegene 12 000 ha große Naturpark Schlaubetal und die weiten Heideflächen, wo im Frühling hell der Ginster blüht und im Herbst die Heidschnuckenherde durch die blühende Heide zieht. Eingebettet in die Talmulden des Guben-Lieberoser Höhenlandes liegen die traditionsreichen alten Dörfer, meist sorbischen Ursprungs, liegen die Seen, umgeben von weiten Wäldern. In der hervorragend restaurierten Dorfkirche in Möbiskruge werden Konzerte veranstaltet, das Bauernmuseum bietet interessante Exponate. Zu den größten Findlingen Brandenburgs gehört der Kobbelner Stein. Der alte Gutspark in Bomsdorf mit seinen Teichen erfreut jeden Naturfreund. Eine Reithalle und Reitwege bietet das Landgut Wellmitz, auf dem Parcours des Sportvereins finden Reit- und Springturniere statt. Viele interessante Ziele bietet auch die weitere Umgebung.

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Zum
LSG Schlaubetal
gehören die NSG
- Schlaubetal
- Mahlheide
- Urwald Fünfeichen
- Teufelssee
- Oberes Demnitztal
- Reicherskreuzer
  Heide und
  Schwansee
- Große Göhlenze   und
  Fichtengrund
- Tauersche Eichen
Gesamtfläche:
ca. 7200 Hektar

Frauenschuh

Kleines Lexikon

NSG
Naturschutz-
gebiet
Naturschutzgebiete werden aus wissenschaftlichen, ökologischen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen oder kulturellen Gründen gebildet. Es steht der Biotop- und Artenschutz zur Erhaltung bestimmter Tier- und Pflanzenarten im Vordergrund.
Die Naturschutzgebietsverordnung kann schädliche Einflüsse von außen untersagen. Diese Verordnung regelt den Schutzzweck, Ge- und Verbote, zulässige Handlungen, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen sowie Nutzungseinschränkungen.
Das NSG soll möglichst von einem LSG als Pufferzone umgeben sein.
LSG
Landschafts-
schutzgebiet
Ein Landschaftsschutzgebiet dient folgender Aufgabenstellung:
Die Leistungsfähigkeit eines ausgewogenen Naturhaushalts soll gewährleistet oder wiederhergestellt werden.
Die Nutzungsfähigkeit der Naturgüter soll erhalten oder verbessert werden.
Die Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Natur und Landschaft soll erhalten,gesteigert oder wiederhergestellt werden.
Der besondere Erholungswert für die Allgemeinheit soll erhalten, gesteigert oder wiederhergestellt werden.
Das Betreten und die ordnungsgemäße land- und forstwirtschaftliche Nutzung sollen im Rahmen der Schutzverordnung nicht eingeschränkt werden.
Für jede bauliche Anlage ist allerdings eine Sondergenehmigung erforderlich.
BR
Biosphären-
reservat
Biosphärenreservate sind großflächige, repräsentative Ausschnitte von Natur- und Kulturlandschaften bei weltweiter Betrachtung. In BR sollen - gemeinsam mit den hier lebenden und wirtschaftenden Menschen - beispielhafte Konzepte zu Schutz, Pflege und Entwicklung erarbeitet und umgesetzt werden. BR sollen zugleich der Erforschung von Mensch-Umwelt-Beziehungen, der Ökologischen Umweltbeobachtung und der Umweltbildung dienen. Dazu sind mehr als 50% der Fläche als NSG und LSG auszuweisen und somit rechtlich zu schützen. Die Biosphärenreservate werden in drei Zonen unterteilt: In der Kernzone (mindestens 3 % der Fläche) soll sich die Natur möglichst unbeeinflusst entwickeln können. Die Pflegezone (10 – 15 % der Fläche) dient zum Einen der Erhaltung und Pflege von extensiv genutztem Kulturland und Wald und zum Andern schirmt die Kernzone vor Beeinträchtigungen ab. Die Entwicklungszonen (80 – 90 % der Fläche) umfassten den Lebens-, Wirtschafts-, und Erholungsraum der Bevölkerung.
NP
Naturpark
Naturparks sind eine Synthese aus Natur- und Kulturlandschaft. Es sind großräumige, natürliche oder naturnahe Landschaften, wobei bestehende NSG und LSG (mehr als 50% der Fläche) einbezogen werden. Die Naturparks sind allgemein zugänglich und bieten günstige Voraussetzungen für eine Begegnung der Menschen mit der Natur. Durch fachliche Information und Betreuung wird für die Erholung und die Wissensvermittlung Sorge getragen. Mit Zielsetzung der Entwicklung und Förderung von natur- und umweltverträglichem Tourismus und Erholungsnutzung werden diese Gebiete von der Landesregierung durch Verordnung zum Naturpark erklärt
NLP
Nationalpark
Ein Nationalpark ist eine großräumig geschützte Naturlandschaft von internationaler Bedeutung, in der eine wirtschaftliche Nutzung von Naturgütern ausgeschlossen ist. Er dient dem Schutz einer natürlichen Entwicklungsdynamik, die vom Menschen nicht oder nur wenig beeinflußt wird. Der Mensch ist eingeladen, die Natur zu erleben, von ihr zu lernen und sich zu erholen. Er sollte sich nicht als "Eroberer" dieser geschützten Landschaft aufführen, sondern sich als "Gast" verhalten. Deshalb stehen innerhalb des Nationalparkes zahlreiche Hinweis- und Lehrtafeln. Die Besucher werden über ausgewählte Rundwanderwege, Besonderheiten von Natur und Landschaft sowie Verhaltensregeln informiert. Beispielsweise dürfen nur ausgewiesene und markierte Wege benutzt werden. Der Nationalpark ist unmittelbar der höchsten zuständigen Behörde des Landes unterstellt.

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